Windkraft – Repowering

In Sachsen-Anhalt, im Windpark Elster, ist ein Repowering-Projekt geplant, das zeigt, wie eine sinnvolle Nutzung der Windkraft in Zukunft aussehen könnte:
50 alte 600-KW-Anlagen werden durch nur 16 neue 6,6-MW-Anlagen ersetzt.
Die genutzte Fläche verringert sich um ca. 30 %.
Die 16 neuen Windräder sollen 6x soviel Strom produzieren wie die 50 alten.
https://www.vsb.energy/fileadmin/upload_deutschland/bild/Projekthomepages/Windpark_Elster/Flyer/Uebersichtsflyer_Windpark_Elster_Repowering.pdf
Meiner Meinung zeigt dieses Projekt auch, dass man nicht 2 % der Fläche Deutschlands für Windräder ausschreiben sollte. Es ist durch den technischen Fortschritt vielmehr möglich, Flächen zu einzusparen, was in einem derart zersiedelten und zubetonierten Land wie Deutschland ein positiver Schritt wäre.

Bye bye Tihange 2

Heute Nacht wurde in Belgien der Atomreaktor Tihange 2 nach 40 Jahren Laufzeit endgültig abgeschaltet. Der Reaktor stand wegen diverser Mängel, u. a. wegen Schäden am Beton schon seit Jahren in der Kritik.
s.: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/akw-tihange-belgien-abgeschaltet-101.html

Der Niedergang der Atomkraft setzt sich weiter fort. 2021 lag der Anteil der Atomkraft an der weltweiten Stromproduktion nur noch bei 9,8 % während der Anteil der Erneuerbaren Energien auf über 10 % anstieg.
https://www.boell.de/de/2022/10/05/world-nuclear-industry-status-report-2022
Dieser Trend hat sich 2022 verstärkt, u. a. dank der maroden französischen Reaktoren, die zum großen Teil nicht betriebsfähig waren.

Atomkraft ist die teuerste Form der Stromerzeugung. Sie ist eine träge Technologie mit  einem hohen Reparatur- und Wartungsbedarf und erzeugt Müll, der über Jahrtausende – theoretisch – kontrolliert gelagert werden muss. Wie genau, weiß noch niemand. Deshalb gibt es auch nur 33 Länder (von 195 Ländern), wo sie zur Zeit im Einsatz ist.

Das Milliardengrab Olkiluoto in Finnland verdeutlich die Unsinnigkeit von Atomkraft sehr anschaulich. Der Baubeginn des Atomreaktors erfolgte 2005. Von der geplanten Inbetriebnahme in 2009 hat man sich schon lange verabschiedet. 2023 treten in der Testphase immer neue Problem auf, die die reguläre Stromproduktion verhindern. Die ursprünglich angesetzten Kosten von 3 Milliarden Euro lagen 2019 bei 11 Milliarden Euro. Eine Ende des Fiaskos ist noch nicht abzusehen.
https://www.windbranche.de/news/ticker/milliarden-grab-finnisches-atomkraftwerk-olkiluoto-3-kann-testproduktion-nicht-wieder-aufnehmen-artikel5186

In Memoriam Lützerath

„Schaltet man ein Kohlekraftwerk ab, kann man die globale Erwärmung für einen Tag verlangsamen.
S
chaltet man die Verhältnisse ab, die das Kohlekraftwerk hervorgebracht haben, kann man sie für immer stoppen.“
(Jason Moore, The Rise)

Dies ist sicherlich eine starke Vereinfachung und doch trifft sie den Kern der Sache. Zu lange haben Politiker im Sinne der Kohle-Konzerne gearbeitet – sie tun es noch – und die Energiewende verlangsamt, wenn nicht sogar sabotiert.

Babyboom bei Buckelwalen

Wenn es schon mal eine positive Nachricht gibt, gebe ich sie gerne weiter. Wie tagesschau.de heute berichtet, ist die Zahl der Buckelwale in Kanada wieder deutlich angestiegen. Nachdem sie bereits vom Aussterben bedroht waren, konnten nun im kanadischen Pazifik etwa 27.00 Buckelwale gezählt werden. Jahrzehntelange Schutzmaßnahmen zeigen Wirkung.

https://www.tagesschau.de/wissen/klima/kanada-buckelwale-montreal-artenschutz-101.html

Atomkraft hilft uns weiter. Und die Erde ist eine Scheibe….

Wenn die Flüstertüte von Porsche, Christian Lindner, die Talkshow-Diva Markus Söder und der Blackrock-Lobbyist Friedrich Merz sich mal wieder für Atomkraft ins Zeug legen, dann weiß man doch, dass wir tunlichst die Finger davon lassen sollten. Genau wie 2010/11 die versuchte Demontage des 2000 beschlossenen Atomausstiegs durch die damalige CDU/FDP-Regierung letztendlich nur den Energiekonzernen weitere Milliarden Steuergelder in die Kassen spülte, sollen sie wohl auch diesmal wieder alimentiert werden.
Und das zu einem Zeitpunkt, wo Deutschland das Atomland Frankreich mit Strom versorgen muss, da dessen Kraftwerkpark zur Hälfte still steht und der Rest ein Problem hat, an genügend Kühlwasser zu kommen. Die verkorkste französische Energiepolitik treibt in Europa die Strompreise hoch. s. „zeit.de: Energiesektor Frankreich: Der Preistreiber Europas„.

Laut dem Kernphysiker Heinz Smital von Greenpeace würde der Weiterbetrieb von Isar 2 weniger als 1% Gas einsparen. Derselbe Effekt wäre erreicht, wenn die bayrische Bevölkerung ihre Heizungen um eine halbes (!) Grad absenkt. (https://www.deutschlandfunkkultur.de/bayern-isar2-streckbetrieb-energiekrise-100.html)

Der TÜV Süd bescheinigt Isar 2, dass ein sicherer Weiterbetrieb möglich sei. Derselbe TÜV Süd hat 2018 in Brumadinho (Brasilien) einen Damm geprüft und als sicher beurteilt. Dieser Damm war Bestandteil eines Absetzbeckens einer Erzmine und brach nur ein Jahr später. Die sich ergießende Schlammlawine tötete mindestens 270 Menschen.

Aber das illustre Trio wird sich von Fakten nicht beeindrucken lassen.

Biosprit begrenzen – Ja bitte

Mal wieder eine gute Nachricht: Die Umweltministerin Lemke will den Einsatz von Biokraftstoffen aus Nahrungs- und Futtermittelplanzen begrenzen.

https://www.tagesschau.de/inland/lemke-biosprit-101.html

500.000 Hektar werden in Deutschland für sogenannte „Bio“-Kraftstoffe missbraucht. Mit all den Nachteilen, die damit verbunden sind (Gülle im Trinkwasser, Pestizide überall, Artensterben, Nahrungsmittel-Importe). Und dies für einen – gemessen am Bedarf – piepsigen Ertrag. 2021 lag der Anteil an Bioethanol in Ottokraftstoffen bei 6,6 Vol% (https://www.bdbe.de/daten/marktdaten-deutschland).

Ohne jetzt Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen, möchte ich noch mal auf die Aussage von Michael Sterner von der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg hinweisen, der sagte „Mit einem Hektar Solarpark können Sie so viel Strom erzeugen wie mit 40 Hektar Biogas-Mais.“ (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/biogas-statt-erdgas-101.html). Unter diesen Solarmodulen könnten dann Erdbeeren und andere Nahrungsmittel wachsen. Und die Landwirte hätten ein zusätzliches Einkommen.

bionero – Torffreie Pflanzenerde

Heute möchte ich mal Werbung machen für eine tolle torffreie Pflanzenerde:
bionero.
Diese Bio-Anzucht- und Kräutererde beruht auf dem Prinzip „Terra Preta“, einer Schwarzerde, die Indigene im Amazonasgebiet entwickelt haben.
Sie ist nicht ganz preiswert, kein Vergleich mit Erde vom Discounter, aber sie ist ihr Geld wert. Auf jeden Fall für Balkonbesitzer, die nur geringe Mengen brauchen und im Sommer nicht ständig gießen möchten. Es macht Spaß, mit ihr zu arbeiten und sie bringt tolle Erträge. Erstaunlich ist auch ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern. Man muss deutlich weniger gießen als bei anderen Pflanzerden.

Ich habe sie letztes Jahr im Bioladen Fruchtbare Erde erworben. Vielleicht einfach mal nachfragen

Ausflug der Mauerbienen

Vom 10. – 14.3. sind die männlichen Gehörnten Mauerbienen aus ihren Röhren im Insektenhotel ausgeflogen. Nun umschwirren sie das Hotel und warten auf die Weibchen, die etwa 10-14 Tage später schlüpfen, und vertreiben sich die Zeit mit kleinen Machtkämpfen. Die männlichen Bienen liegen vorne in den Röhren und schlüpfen deshalb zuerst. Fast neun Monate verbleiben die Bienen als voll ausgebildete Insekten im Nest, um dann umgehend nach dem Schlupf mit der eigenen Brut zu beginnen.

Das Hotel ist übrigens von Aldi und es funktioniert tatsächlich. Ich habe die Öffnungen mit einer Rundfeile entgratet, damit sich die Bienen nicht die Flügel verletzen und das Hotel im Winter draußen an einer regengeschützten Stelle gelagert. Aus allen 13 verschlossenen Röhren sind schon mal die Männchen geschlüpft. Ein schöner Erfolg.

Für alle die, denen die „Nützlichkeit“ eines Tieres wichtig ist: Untersuchungen in Spanien haben gezeigt, dass Mauerbienen Obstbäume effizienter bestäuben als Honigbienen (https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rnte_Mauerbiene). Wir sollten sie hegen.

 

Biogas und Maisanbau

Es gibt die Idee, russisches Erdgas teilweise durch den Ausbau der Biogasanlagen zu kompensieren. Sofern dies durch Nutzung von Gülle, Mist, Lebensmittel-Abfällen und Grünschnitt geschieht, ist das eine Überlegung wert. Absurd wäre es jedoch, nun Ackerflächen für den Anbau von Energiepflanzen (vor allem Mais) umzuwidmen. In Anbetracht der geringen Erträge wäre dies ökonomisch unsinnig und ein Missbrauch von Flächen, die für den Anbau von Nahrungsmitteln gebraucht werden.

Ich befürworte nicht den Ausbau der Solarenergie auf Freiflächen – mit Ausnahme der Agrar-Photovoltaik. Dafür stehen genügend Dächer und Fassaden zur Verfügung. Aber ein Vergleich der Effizienz Solarenergie versus Maisanbau zeigt jedoch beeindruckend wie wenig ertragreich die Energiegewinnung aus Mais ist:

Zitat: … sei Strom aus Biogas ineffizient, sagt Energieforscher Michael Sterner von der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg: „Es ist de facto so, dass Wind- und Sonnenenergie die günstigste Form sind, den Strom zu ernten, mit dem geringsten Flächenverbrauch. Ich mache einen ganz einfachen Vergleich: Mit einem Hektar Solarpark können Sie so viel Strom erzeugen wie mit 40 Hektar Biogas-Mais.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/biogas-statt-erdgas-101.html

Christian-der-Markt-wirds-schon-richten Lindner

Was mag Christian Lindner wohl in seiner Freizeit machen? Wahrscheinlich Geld drucken. Der Gedanke drängt sich einem auf, wenn man sich so ansieht, wie fröhlich er gerade Steuergelder raushauen möchte, um die Gewinne von Mineralöl-Firmen zu subventionieren (Stichwort „Tankrabatt“) . Ist das nicht ein staatlicher Eingriff, der das freie Spiel der Kräfte des Marktes beeinflusst? Etwas, was Herr Lindner – wie oft bekundet – überhaupt nicht gut findet? Eine Maßnahme, die von Ökonomen kritisiert wird mit Worten wie „herausgeworfenes Geld“ und „völlig aus der Zeit gefallen“.
(https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/tankrabatt-spritpreise-kritik-oekonomen-101.html)

Da bevorzuge ich doch den Ansatz von Robert Habeck, der nun das Kartellamt prüfen lässt, warum die stark gesunkenen Ölpreise nicht beim Verbraucher ankommen.
https://www.tagesschau.de/inland/bundeskartellamt-spritpreise-preisexplosion-101.html